Gerhard Buchegger

Briefmarken-Hobby-Seite

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Wer an einem Briefmarkentausch mit mir interessiert ist, den bitte ich meine Briefmarken-Tausch-Seite zu besuchen!


If you are interested in trading with me, please visit my stamp trading page!

 

Auf dieser Seite geht es hingegen um meine ganz persönliche Einstellung zum Briefmarkensammeln und um meine Erfahrungen mit diesem Hobby. Außerdem gibt es viele Tipps aus der Praxis.

 

Meine Vorgangsweise:

Persönliche Aspekte:

Erfahrungen und Ansichten:

 

 



Erfahrungen und Ansichten:


Meine Erfahrungen mit ebay

Wenn es ebay nicht schon geben würde, müsste es für meine Art von Briefmarkensammeln erfunden werden. Natürlich verdient ebay bei jeder Transaktion mit, aber das steht ihnen aus meiner Sicht für die gebotene Leistung auch zu. Fallweise probiere ich andere Auktionshäuser aus, bin aber dann immer enttäuscht über das geringe Angebot und auch über die wenigen User.

Wenn ich Österreich, Markenblock aus 2005, "50 Jahre Wiedereröffnung des Burgtheaters in Wienmeine Pakete für ebay herrichte, dann sollten sie so attraktiv sein, dass jemand dafür EUR 1,-- + Versandkosten zahlen will. Ich starte prinzipiell bei EUR 1,-- mit einer Laufzeit von 7 Tagen. Aus meiner Sicht ist der Sonntag am späten Nachmittag der beste Zeitpunkt für das Ende einer Auktion. An Versandkosten rechne ich nur das reine Postporto, die Kosten für ebay, Kuvert und Verpackung trage ich selber. Bis auf ganz wenige Ausnahmen habe ich bis jetzt alles verkaufen können. Die Käufer kommen vorwiegend aus Deutschland und Österreich, es sind aber auch fast alle anderen europäischen Länder vertreten. Durch die Binnenzahlung ist ja das grenzüberschreitende Bezahlen von Kleinbeträgen kein Spesenproblem mehr.

Aus meiner Sicht ist totale Ehrlichkeit bei der Beschreibung des Angebots die einzig mögliche Österreich, Briefmarke mit Hologramm aus 1988, "Förderung des österreichischen Exportes" Alternative. Ich verwende deswegen niemals Superlative und bemühe mich, so zu formulieren, dass ich auf keinen Fall falsche Erwartungen erwecke. Das kann ich nämlich selber bei den Dingen, die ich kaufe, nicht ausstehen. Wenn ich irgendwo „super“, „gigantisch“, „Rarität“, „jede Überraschung möglich“, „unberührter Dachbodenfund“, …lese, ist das für mich ein Grund, mich mit dem Angebot nicht näher zu beschäftigen. Da ich billig einkaufe, kann ich auch wieder billig verkaufen. Ich brauche damit nichts zu verdienen. Bis jetzt konnte ich meine zu 100% positive Bewertung halten. Auf immer wird mir das wahrscheinlich nicht gelingen, denn an einen unguten Partner zu geraten, ist natürlich nicht auszuschließen. Einmal war es schon nahe dran, als ein Käufer aus Deutschland ein Lot zu teuer ersteigerte und mich in seinem Ärger darüber zu quälen begann. Letztendlich habe ich ihm einen Teil des Betrages zurücküberwiesen und ihn dann sofort als unerwünschten Bieter eingegeben. Seinen bei ihm vorgemerkten Bewertungen nach zu schließen, war das ein echter Querulant, der sich mit seiner Vorgangsweise Kosten ersparen wollte. Bisher haben sich nur ganz wenige Käufer trotz Aufforderung nicht gemeldet. Zweimal habe ich aus diesem Grund das Service von ebay in Anspruch genommen. Ein Käufer steckte anscheinend in Geldschwierigkeiten, er vertröstete mich sechs Wochen mit Lügen, bis er dann endlich doch bezahlte. Einige Male sind meine Verständigungsmails verloren gegangen, und die Käufer hatten vorerst nicht gewusst, wohin sie zahlen sollten. Das ließ sich aber immer rasch bereinigen. Alles in allem ist also das Kaufen und Verkaufen über ebay ein durchaus positives Instrument meiner Sammlertätigkeit. Meine negativen Erfahrungen sind minimal und der Grundsatz, dass Briefmarkensammler ehrliche und verlässliche Leute sind, bewahrheitet sich auch hier.

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Österreich, Briefmarke mit Allonge aus 2001 , "Tag der Briefmarke"


Meine Erfahrungen mit der Post in Österreich und weltweit

Immer wieder lese ich in Kommentaren und Forumsbeiträgen über die schlechte Qualität der Österreichischen Post (mangelnde Zuverlässigkeit, Beamtenmentalität,....) oder anderer Postdienste weltweit. Also ich kann in dieses Geheule überhaupt nicht einstimmen, und ich kann mir nicht vorstellen, dass ich einfach immer nur Glück gehabt haben sollte. Ich habe in den vergangenen 10 Jahren sicher einige tausend Briefe verschickt, davon haben nur zwei den Empfänger gar nicht erreicht. Einer davon ging nach Indien und einer nach Rumänien. Ich habe daraus die Konsequenzen gezogen, nach Indien habe ich keinen mehr geschickt, nach Rumänien sende ich nur mehr eingeschrieben. Weitere zwei Briefe kamen mit Verspätung an.Österreich, Briefmarke aus 2006, "Die Post ist an der Börse." Einer in die USA war sechs Monate in Verzug, bis er ziemlich ramponiert beim Empfänger ankam. In einer Sortiermaschine in Los Angeles wurde er bei der Wartung entdeckt. Es fehlte ein Teil vom Kuvert, die darin enthaltenen Marken waren jedoch vollständig und unversehrt. Ein Brief nach Deutschland war drei Wochen vermisst. Er steckte im Postkasten des Sohnes des Empfängers, der hat den gleichen Vornamen, wohnt drei Häuser weiter und war zufällig zu der Zeit drei Wochen auf Urlaub. Als Briefempfänger habe ich die gleichen guten Erfahrungen. Alle avisierten Briefe sind angekommen, bis auf einen, auch hier war es Indien. Soviel zur Zuverlässigkeit der österreichischen Post und des weltweiten Postsystems überhaupt.

Von der Geschwindigkeit der österreichischen Post sind meine ausländischen Tauschpartner und ebay-Käufer immer ganz begeistert. Durch e-Mail lässt sich die Postlaufzeit leicht verifizieren, und es gibt dabei überhaupt keinen Grund zur Beanstandung – im Gegenteil! Also die Fakten sprechen für die österreichische Post. Sie ist total in Ordnung. Über die nicht messbaren Tatsachen kann ich dasselbe behaupten: Die Leute in meiner Postfiliale in Asten sind freundlich und nett, kennen sich Österreich, Briefmarke aus 2002, "Ars Electronica, Linzer Klangwolke"aus und sind hilfsbereit – mit einem Wort echte Dienstleister, wie ich sie mir wünsche. Abgesehen davon nimmt die österreichische Post in den letzten Jahren die Briefmarkensammler wieder sehr ernst, man dürfte draufgekommen sein, dass sie nicht nur Arbeit machen, sondern auch bereit sind, gutes Geld zu zahlen. Auf der Homepage der Post gibt es neben anderen interessanten Informationen auch einen Online-Katalog aller seit 1947 ausgegebenen österreichischen Briefmarken.

Die österreichischen Briefmarken sind attraktiv gestaltet und aufwändig gedruckt, man lässt sich immer wieder etwas Neues, manchmal auch Ausgefallenes einfallen. Hier sind ein paar aus meiner Sicht besonders gelungene Beispiele: Stoffmarke "Edelweiß", Markenblock "Swarovski - Kristallwelten", Markenblock "Kometenstaub", Markenblock "Feuerwerk - Gemeinschaftsausgabe Österreich-Hong Kong". Auch den Motivsammlern wird einiges geboten: Kunst, Musik, Religiöses, Fußball, Automobil, Eisenbahn, Österreichische Geschichte, Pfadfinder, Kino, ..... Außerdem halten sie sich, was die Auflagenzahlen betrifft, eher in Grenzen. Und mit der Einführung der personalisierten Briefmarken (hier ein Beispiel) ist der österreichischen Post überhaupt ein genialer Geschäftserfolg gelungen. Zwar nicht bei mir, da ich nur Marken sammle, die im Michel-Katalog stehen. Wer sich aber die Angebote bei ebay ansieht, wird feststellen, dass hier ein großer Markt entstanden ist.

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Briefmarken als Geldanlage

Alle Leute, die ich bisher kennen gelernt habe, die Briefmarken als Geldanlage gesehen haben, sind damit auf die Nase gefallen. Ich denke da zum Beispiel an einen Ex-Kollegen, der in den 60er-Jahren bogenweise Österreich, Briefmarke aus 1979, "25. Lions-Europaforum Wien"österreichische Sondermarken gekauft hat, um an der Wertsteigerung zu verdienen. In den 80er-Jahren versuchte er sie dann wieder loszuwerden. Den größeren Teil verkaufte er mit 10% Verlust, da ihm diese Mengen niemand zum Nominalpreis abgenommen hat. Das war eher eine Geldvernichtung als eine Geldvermehrung.

Das was so täglich bei ebay angeboten wird, zeigt für mich auch ganz deutlich, dass Briefmarken als Geldanlage nicht taugen. Da lösen Erben Sammlungen auf und wundern sich, wenn sie nur mehr einen Teil der vom Erblasser investierten Summe hereinbekommen. Die Briefmarkenhändler zahlen auch nicht viel für solche Sammlungen. Österreich, Briefmarke aus 1980, "175 Jahre Hygiene in Österreich, Gemälde von Gustav Klimt"Die Investitionen kommen einfach nicht zurück, von Zinsen ganz zu schweigen.

Wer seinen Erben einmal etwas hinterlassen will, sollte das nicht in Form von Briefmarkensammlungen tun. Sie würden davon nur enttäuscht sein. Geben Sie lieber Bargeld weiter, und das wenn möglich schon zu Ihren Lebzeiten, das macht sicher allen Beteiligten am meisten Freude. Echte Wertsteigerungen zeigen nur wirkliche Raritäten. Also wenn ich Briefmarken als Wertanlage nehmen müsste, dann nur ganz seltene, erstklassige Ware, die von anerkannten internationalen Prüfern geprüft ist. Die wäre dann aber nicht in meiner Sammlung, sondern in einem Banksafe. Also von wegen „Briefmarken = Aktie des kleinen Mannes“, davon halte ich gar nichts. Wenn schon Aktien, dann solche von erfolgreichen Firmen. Briefmarkensammeln ist ein Hobby, das Spaß machen soll und das Geld kostet. Wer es als Geldvermehrungsinstrument sieht, sollte es lieber bleiben lassen und das Geld auf ein Sparbuch legen. Das deckt zumindest meistens den Verlust durch die Geldentwertung.

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Verwerten von Briefmarkensammlungen

Aus vielen Gesprächen, Lesen in Foren, Angeboten bei ebay ……. weiß ich, dass viele Leute große Probleme damit haben, was mit den Briefmarkensammlungen geschehen soll, wenn der Sammler nicht mehr weitersammeln will oder nicht mehr lebt und sich keiner in der Familie oder im Umkreis findet, der damit fortsetzen will. Und das ist leider der Normalfall.

Österreich, Briefmarke aus 1986, "Europa - CEPT"Die Sammler erschweren das Ganze auch noch, indem sie Aufstellungen über ihre Werte anlegen. Da finden sich dann elendslange Tippstreifen mit Katalogwerten und Unsummen an Ergebnissen. Und außerdem nerven sie meistens ihren Nachwuchs mit penetranter Zwangsmissionierung. Damit schafft man aber keine Briefmarkensammler sondern eher Gegner. So stehen die, die das alles übernommen haben, fast immer völlig ahnungslos da, was das nun sei: Wertvoll und gut zu Geld zu machen oder wertloses Altpapier? Ins Altpapier geht nicht, weil der Großvater ja immer erzählt hat, welche Schätze er gehortet hat und wahrscheinlich hat er auch wirklich viel Geld dafür ausgegeben und zusätzlich beweisen ja die Tippstreifen den Wert der Sammlung. Also führt der nächste Weg meistens zu einem Briefmarkenhändler, falls da überhaupt noch einer zu finden ist. Dort kommt dann die kalte Dusche. Aus dem 5- bis 6-stelligen Eurobetrag, den der Großvater errechnet hat, wird dann plötzlich nur mehr ein 3-stelliger Betrag, den der Briefmarkenhändler zu zahlen gewillt ist. Der Händler begründet seinen Preis mit Sammlermangel und dadurch geringer Nachfrage und großem Angebot, mit großen Auflagen und dadurch Österreich, Briefmarkenblock aus 2005, "Sattler-Panorama"kleinem Preis, mit in der Anschaffung teuren Zusammenstellungen, die nachher keiner haben will, mit dem, dass er ja beim Wiederverkauf etwas verdienen muss, da er ja davon lebt, und mit tausend anderen Gründen, die alle auch plausibel sind, denn so ist nun einmal die Lage. Das will man aber in dieser Situation nicht hören.

Natürlich fühlt man sich da sofort hintergangen „Der will mir meine wertvolle Briefmarkensammlung um billiges Geld abluchsen“. Dann gibt es zwei Gruppen. Die eine gibt auf, verstaut die Sammlung am Speicher und verschiebt damit das Problem auf die nächste Generation oder den nächsten Wasserschaden, womit wir dann irgendwann wieder in der oben beschriebenen Schleife sind oder wirklich beim Altpapier. Die andere Gruppe bietet die Sammlung bei ebay an. Dadurch, dass aber kein Fachwissen da ist, fällt die Beschreibung miserabel aus und die Fotos zeigen anstatt von Schätzen nur billiges Massenmaterial, das dann im Endeffekt auch nur einen Preis erzielt, der geringfügig über dem liegt, den der Händler geboten hätte.

Für mich ist die Konklusio aus dem Ganzen, dass ich meine Markensammlungen zu Lebzeiten und bei einem noch halbwegs guten geistigen Zustand verwerten werde. Ob es mir gelingt, weiß ich auch nicht. Ich habe es auf jeden Fall fest vor, meinen Nachkommen keine derartigen Probleme zu hinterlassen.

Österreich, Kleinbogen aus 2000, "Internationale Gartenschau Graz"

 

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