Auf dieser Seite geht es hingegen um meine ganz persönliche Einstellung zum Briefmarkensammeln und um meine Erfahrungen mit diesem Hobby. Außerdem gibt es viele Tipps aus der Praxis.
Meine Vorgangsweise:
Persönliche Aspekte:
Erfahrungen und Ansichten:
Erfahrungen und Ansichten:
Meine Erfahrungen mit ebay
Wenn es ebay nicht schon geben würde,
müsste es für meine Art von Briefmarkensammeln erfunden werden. Natürlich verdient ebay
bei jeder Transaktion mit, aber das steht ihnen aus meiner Sicht für die gebotene
Leistung auch zu. Fallweise probiere ich andere Auktionshäuser aus, bin aber dann immer
enttäuscht über das geringe Angebot und auch über die wenigen User.
Wenn ich meine Pakete für ebay herrichte, dann sollten sie so attraktiv sein, dass jemand
dafür EUR 1,-- + Versandkosten zahlen will. Ich starte prinzipiell bei EUR 1,-- mit einer
Laufzeit von 7 Tagen. Aus meiner Sicht ist der Sonntag am späten Nachmittag der beste
Zeitpunkt für das Ende einer Auktion. An Versandkosten rechne ich nur das reine
Postporto, die Kosten für ebay, Kuvert und Verpackung trage ich selber.
Bis auf ganz wenige Ausnahmen habe ich bis jetzt alles verkaufen können. Die Käufer
kommen vorwiegend aus Deutschland und Österreich, es sind aber auch fast alle anderen
europäischen Länder vertreten. Durch die Binnenzahlung ist ja das grenzüberschreitende
Bezahlen von Kleinbeträgen kein Spesenproblem mehr.
Aus meiner Sicht ist totale Ehrlichkeit bei der Beschreibung des Angebots die einzig
mögliche Alternative. Ich verwende deswegen niemals Superlative und bemühe mich, so zu
formulieren, dass ich auf keinen Fall falsche Erwartungen erwecke. Das kann ich nämlich
selber bei den Dingen, die ich kaufe, nicht ausstehen. Wenn ich irgendwo
super, gigantisch, Rarität, jede Überraschung
möglich, unberührter Dachbodenfund,
lese, ist das für mich ein
Grund, mich mit dem Angebot nicht näher zu beschäftigen. Da ich billig einkaufe, kann
ich auch wieder billig verkaufen. Ich brauche damit nichts zu verdienen.
Bis jetzt konnte ich meine zu 100% positive Bewertung halten. Auf immer wird mir das
wahrscheinlich nicht gelingen, denn an einen unguten Partner zu geraten, ist natürlich
nicht auszuschließen. Einmal war es schon nahe dran, als ein Käufer aus Deutschland ein
Lot zu teuer ersteigerte und mich in seinem Ärger darüber zu quälen begann.
Letztendlich habe ich ihm einen Teil des Betrages zurücküberwiesen und ihn dann sofort
als unerwünschten Bieter eingegeben. Seinen bei ihm vorgemerkten Bewertungen nach zu
schließen, war das ein echter Querulant, der sich mit seiner Vorgangsweise Kosten ersparen
wollte. Bisher haben sich nur ganz wenige Käufer trotz Aufforderung nicht gemeldet. Zweimal habe
ich aus diesem Grund das Service von ebay in Anspruch genommen. Ein Käufer steckte
anscheinend in Geldschwierigkeiten, er vertröstete mich sechs Wochen mit Lügen, bis er
dann endlich doch bezahlte. Einige Male sind meine Verständigungsmails verloren gegangen, und die Käufer hatten
vorerst nicht gewusst, wohin sie zahlen sollten. Das ließ sich aber immer rasch
bereinigen. Alles in allem ist also das Kaufen und Verkaufen über ebay ein durchaus positives
Instrument meiner Sammlertätigkeit. Meine negativen Erfahrungen sind minimal und der
Grundsatz, dass Briefmarkensammler ehrliche und verlässliche Leute sind, bewahrheitet
sich auch hier.
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Meine Erfahrungen mit der Post in Österreich und weltweit
Immer wieder lese ich in Kommentaren und Forumsbeiträgen über die schlechte Qualität
der Österreichischen Post (mangelnde Zuverlässigkeit, Beamtenmentalität,....) oder anderer Postdienste weltweit. Also ich kann in dieses
Geheule überhaupt nicht einstimmen, und ich kann mir nicht vorstellen, dass ich einfach
immer nur Glück gehabt haben sollte. Ich habe in den vergangenen 10 Jahren sicher einige tausend Briefe verschickt, davon haben
nur zwei den Empfänger gar nicht erreicht. Einer davon ging nach Indien und einer nach
Rumänien. Ich habe daraus die Konsequenzen gezogen, nach Indien habe ich keinen mehr
geschickt, nach Rumänien sende ich nur mehr eingeschrieben. Weitere zwei Briefe kamen mit
Verspätung an. Einer in die USA war sechs Monate in Verzug, bis er ziemlich ramponiert
beim Empfänger ankam. In einer Sortiermaschine in Los Angeles wurde er bei der Wartung
entdeckt. Es fehlte ein Teil vom Kuvert, die darin enthaltenen Marken waren jedoch
vollständig und unversehrt. Ein Brief nach Deutschland war drei Wochen vermisst. Er
steckte im Postkasten des Sohnes des Empfängers, der hat den gleichen Vornamen, wohnt
drei Häuser weiter und war zufällig zu der Zeit drei Wochen auf Urlaub. Als
Briefempfänger habe ich die gleichen guten Erfahrungen. Alle avisierten Briefe sind
angekommen, bis auf einen, auch hier war es Indien. Soviel zur Zuverlässigkeit der
österreichischen Post und des weltweiten Postsystems überhaupt.
Von der Geschwindigkeit der österreichischen Post sind meine ausländischen Tauschpartner
und ebay-Käufer immer ganz begeistert. Durch e-Mail lässt sich die Postlaufzeit leicht
verifizieren, und es gibt dabei überhaupt keinen Grund zur Beanstandung im
Gegenteil! Also die Fakten sprechen für die österreichische Post. Sie ist total in
Ordnung. Über die nicht messbaren Tatsachen kann ich dasselbe behaupten: Die Leute in meiner
Postfiliale in Asten sind freundlich und nett, kennen sich aus und sind hilfsbereit
mit einem Wort echte Dienstleister, wie ich sie mir wünsche.
Abgesehen davon nimmt die österreichische Post in den letzten Jahren die
Briefmarkensammler wieder sehr ernst, man dürfte draufgekommen sein, dass sie nicht nur
Arbeit machen, sondern auch bereit sind, gutes Geld zu zahlen. Auf der Homepage der Post gibt es neben anderen interessanten Informationen auch einen Online-Katalog aller seit 1947 ausgegebenen österreichischen Briefmarken.
Die österreichischen
Briefmarken sind attraktiv gestaltet und aufwändig gedruckt, man lässt sich immer wieder etwas Neues, manchmal auch Ausgefallenes einfallen. Hier sind ein paar aus meiner Sicht besonders gelungene Beispiele: Stoffmarke "Edelweiß", Markenblock "Swarovski - Kristallwelten", Markenblock "Kometenstaub", Markenblock "Feuerwerk - Gemeinschaftsausgabe Österreich-Hong Kong". Auch den Motivsammlern wird einiges geboten: Kunst, Musik, Religiöses, Fußball, Automobil, Eisenbahn, Österreichische Geschichte, Pfadfinder, Kino, ..... Außerdem halten sie sich, was die
Auflagenzahlen betrifft, eher in Grenzen. Und mit der Einführung der personalisierten
Briefmarken (hier ein Beispiel) ist der österreichischen Post überhaupt ein genialer Geschäftserfolg
gelungen. Zwar nicht bei mir, da ich nur Marken sammle, die im Michel-Katalog stehen. Wer sich aber die Angebote
bei ebay ansieht, wird feststellen, dass hier ein großer Markt entstanden ist.
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Briefmarken als Geldanlage
Alle Leute, die ich bisher kennen gelernt habe, die Briefmarken als Geldanlage gesehen
haben, sind damit auf die Nase gefallen. Ich denke da zum Beispiel an einen Ex-Kollegen,
der in den 60er-Jahren bogenweise österreichische Sondermarken gekauft hat, um an der
Wertsteigerung zu verdienen. In den 80er-Jahren versuchte er sie dann wieder loszuwerden.
Den größeren Teil verkaufte er mit 10% Verlust, da ihm diese Mengen niemand zum
Nominalpreis abgenommen hat. Das war eher eine Geldvernichtung als eine Geldvermehrung.
Das was so täglich bei ebay angeboten wird, zeigt für mich auch ganz deutlich, dass
Briefmarken als Geldanlage nicht taugen. Da lösen Erben Sammlungen auf und wundern sich,
wenn sie nur mehr einen Teil der vom Erblasser investierten Summe hereinbekommen. Die
Briefmarkenhändler zahlen auch nicht viel für solche Sammlungen. Die Investitionen
kommen einfach nicht zurück, von Zinsen ganz zu schweigen.
Wer seinen Erben einmal etwas hinterlassen will, sollte das nicht in Form von
Briefmarkensammlungen tun. Sie würden davon nur enttäuscht sein. Geben Sie lieber
Bargeld weiter, und das wenn möglich schon zu Ihren Lebzeiten, das macht sicher allen
Beteiligten am meisten Freude. Echte Wertsteigerungen zeigen nur wirkliche Raritäten.
Also wenn ich Briefmarken als Wertanlage nehmen müsste, dann nur ganz seltene,
erstklassige Ware, die von anerkannten internationalen Prüfern geprüft ist. Die wäre
dann aber nicht in meiner Sammlung, sondern in einem Banksafe. Also von wegen
Briefmarken = Aktie des kleinen Mannes, davon halte ich gar nichts.
Wenn schon Aktien, dann solche von erfolgreichen Firmen. Briefmarkensammeln ist ein Hobby,
das Spaß machen soll und das Geld kostet. Wer es als Geldvermehrungsinstrument sieht,
sollte es lieber bleiben lassen und das Geld auf ein Sparbuch legen. Das deckt zumindest
meistens den Verlust durch die Geldentwertung.
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Verwerten von Briefmarkensammlungen
Aus vielen Gesprächen, Lesen in Foren, Angeboten bei ebay ……. weiß ich, dass viele Leute große Probleme damit haben, was mit den Briefmarkensammlungen geschehen soll, wenn der Sammler nicht mehr weitersammeln will oder nicht mehr lebt und sich keiner in der Familie oder im Umkreis findet, der damit fortsetzen will. Und das ist leider der Normalfall.
Die Sammler erschweren das Ganze auch noch, indem sie Aufstellungen über ihre Werte anlegen.
Da finden sich dann elendslange Tippstreifen mit Katalogwerten und Unsummen an Ergebnissen.
Und außerdem nerven sie meistens ihren Nachwuchs mit penetranter Zwangsmissionierung. Damit schafft man aber keine Briefmarkensammler sondern eher Gegner. So stehen die, die das alles übernommen haben, fast immer völlig ahnungslos da, was das nun sei: Wertvoll und gut zu Geld zu machen oder wertloses Altpapier? Ins Altpapier geht nicht, weil der Großvater ja immer erzählt hat, welche Schätze er gehortet hat und wahrscheinlich hat er auch wirklich viel Geld dafür ausgegeben und zusätzlich beweisen ja die Tippstreifen den Wert der Sammlung. Also führt der nächste Weg meistens zu einem Briefmarkenhändler, falls da überhaupt noch einer zu finden ist. Dort kommt dann die kalte Dusche. Aus dem 5- bis 6-stelligen Eurobetrag, den der Großvater errechnet hat, wird dann plötzlich nur mehr ein 3-stelliger Betrag, den der Briefmarkenhändler zu zahlen gewillt ist.
Der Händler begründet seinen Preis mit Sammlermangel und dadurch geringer Nachfrage und großem Angebot, mit großen Auflagen und dadurch kleinem Preis, mit in der Anschaffung teuren Zusammenstellungen, die nachher keiner haben will, mit dem, dass er ja beim Wiederverkauf etwas verdienen muss, da er ja davon lebt, und mit tausend anderen Gründen, die alle auch plausibel sind, denn so ist nun einmal die Lage. Das will man aber in dieser Situation nicht hören.
Natürlich fühlt man sich da sofort hintergangen „Der will mir meine wertvolle Briefmarkensammlung um billiges Geld abluchsen“. Dann gibt es zwei Gruppen. Die eine gibt auf, verstaut die Sammlung am Speicher und verschiebt damit das Problem auf die nächste Generation oder den nächsten Wasserschaden, womit wir dann irgendwann wieder in der oben beschriebenen Schleife sind oder wirklich beim Altpapier. Die andere Gruppe bietet die Sammlung bei ebay an. Dadurch, dass aber kein Fachwissen da ist, fällt die Beschreibung miserabel aus und die Fotos zeigen anstatt von Schätzen nur billiges Massenmaterial, das dann im Endeffekt auch nur einen Preis erzielt, der geringfügig über dem liegt, den der Händler geboten hätte.
Für mich ist die Konklusio aus dem Ganzen, dass ich meine Markensammlungen zu Lebzeiten und bei einem noch halbwegs guten geistigen Zustand verwerten werde. Ob es mir gelingt, weiß ich auch nicht. Ich habe es auf jeden Fall fest vor, meinen Nachkommen keine derartigen Probleme zu hinterlassen.
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